Fahrt & Lager

Ich bin im Pfadfinderlager aufgewacht und fühlte mich… beflügelt. Die frische Morgenluft füllte meine Lungen und ich spürte, wie mein Herz in meiner Brust schnell schlug. Es war, als hätte sich die ganze Vorfreude der letzten Wochen aufgestaut, um in diesem Moment zu explodieren. Endlich war ich hier.

Doch als ich mir den Schlaf aus den Augen rieb, wurde mir die Realität bewusst. Ich war meilenweit von meiner Familie und meinen Freunden entfernt und kannte nur die anderen Pfadfinder aus meiner Gruppe. Aber es waren so viele andere gekommen. Der Gedanke machte mich nervös, aber gleichzeitig war es aufregend, aus meiner Komfortzone herauszukommen.

Von Tag zu Tag wurde ich nervöser. Würde ich mit den anderen Pfadfindern mithalten können? Würde ich Freunde finden? Würde ich in der Wildnis überleben?

Doch dann geschah etwas Erstaunliches. Als wir gemeinsam unser Lager aufbauten, spürte ich ein Gefühl der Kameradschaft mit meinen Mitpfadfindern. Und als wir abends am Lagerfeuer saßen, Stockbrot machten und Geschichten erzählten, wurde mir klar, dass ich genau dort war, wo ich hingehörte.

Das war ein Wendepunkt für mich. Ich lernte, dass es immer einen Weg gibt, Anschluss zu finden und dazuzugehören, auch wenn ich mich ängstlich und einsam fühle. Und ich freute mich auf all die Abenteuer, die vor mir lagen.

Was ist überhaupt Fahrt und Lager?

Wenn wir Pfadis von unseren Fahrten und Lagern erzählen, sieht man ein Leuchten in unseren Augen. Denn es sind die Perlen, auf die wir uns jedes Jahr freuen. Sei es Fahrten, bei dem wir mit unseren Rucksack auf dem Rücken auch noch den letzten Kilometer bezwingen. Oder bei den Lagern, wo wir mitten in der Natur für ein paar Tage unser Zuhause aufschlagen. Viel mehr muss man darüber nicht wissen, denn den Rest erlebt man (und behält es für immer in guter Erinnerung).

Aber Lager ist nicht gleich Lager. Jedes Jahr fahren wir auf unser PfiLa (Pfingstlager). Wie der Name schon vermuten lässt, findet dieses meist in den Pfingstferien für eine Woche statt. An diesem Lager nehmen nicht nur Pfadis aus Bavendorf und Umgebung teil, sondern auch Pfadis aus Langenargen.
Alle zwei Jahre findet ein Großlager statt. Dort treffen sich mehrere tausend Pfadis. Es gibt das LaLa (Landeslager) und das BuLa (Bundeslager). Auf dem LaLa trifft sich der gesamte VCP Württemberg und auf dem BuLa der gesamte VCP aus Deutschland.

Fahrten hingegen finden meist in Gruppen statt. Gemeinsam sucht man sich eine Route oder ein Ziel, das man erreichen möchte. Besondere Herausforderungen sind hier die Verpflegung und der Schlafplatz. Alle leckeren Dinge zum Hungerstillen müssen in den Rucksack passen. Aber auch Kleidung und Zeltmaterial dürfen nicht vergessen werden. Apropos Zelten: Häufig weiß man auf Fahrten nicht, wo man diese Nacht schläft. Einen geeigneten Schlafplatz zu finden, muss ebenso gekonnt sein wie die Orientierung mit Karte und Kompass.